Die digitale Marketingwelt befindet sich in einem stetigen Wandel. Die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten, sowie die Schnelllebigkeit von Trends in der heutigen Gesellschaft, stellen Unternehmen immer wieder vor neue Herausforderungen den besten Zugang zum Endverbraucher zu finden.
Durch den grossen Nutzen des Internets und der sozialen Medien greifen jedoch Millionen von Menschen täglich auf diese zu, um Informationen zu erhalten oder selbst zu verbreiten – All diese sind potenzielle Kunden. In Anbetracht dessen, sollte jede Firma, jedes Geschäft und jeder Dienstleister das Potenzial, das in der digitalen Welt steckt, erkannt haben und dieses zu seinen Gunsten nutzen.
In unserem Artikel möchten wir Ihnen die neuesten digitalen Marketing-Trends vorstellen und Ihnen so helfen sich im Wirrwarr des Netzes zurechtzufinden:
Influencer-Marketing
Das Influencer-Marketing ist in vielen großen Betrieben bereits lange Bestandteil des Marketing-Mixes und wird auch in naher Zukunft einen großen Stellenwert einnehmen.
Bei dieser Art Marketing wird die große Reichweite bekannter Personen in den verschiedenen sozialen Netzwerken von Unternehmen für Werbezwecke genutzt. Mittlerweile können sogar berühmte Persönlichkeiten, wie Christiano Ronaldo oder Kim Kardashian für Werbedeals engagiert werden.
Die meisten Firmen haben jedoch nicht genug Budget, um Promis zu buchen, sodass sie auf Influencer mit weniger Followern und / oder Abonnenten zurückgreifen. Ein Vorteil der Zusammenarbeit mit diesen ist, dass sie von Konsumenten als glaubwürdiger und authentischer wahrgenommen werden. Denn Hauptziel des Influencer-Marketings ist es, eine Beziehung zwischen den Endkunden und dem Unternehmen, beziehungsweise dessen Produkten aufzubauen. Ist dies erreicht, so hofft man, dass dies die Fangemeinde zum Interagieren anregt. Die gewünschte Interaktion ist nicht immer der Kauf oder eine Buchung, sondern manchmal auch einfach nur das Teilen, Liken oder Kommentieren eines Beitrags, um die Bekanntheit zu steigern.
Bei der Wahl des geeigneten Influencers achten Betriebe üblicherweise darauf, dass dieser zur Kultur und den Werten des Unternehmens passt und seine Followern und / oder Abonnenten der richtigen Zielgruppe angehören.
Streaming-Plattformen
Streaming-Plattformen, wie YouTube und Twitch, bestehen schon seit längerem. Diese haben jedoch speziell in den letzten Jahren für viel Aufmerksamkeit sowie Aufwind bei Unternehmen gesorgt und befinden sich seit dem auf einem starken Wachstumskurs.
Eine aktuelle Studie belegt diesen Trend. Das Marktforschungsunternehmen Kantar sagte in „Media Trends & Predictions 2020“ unter anderem voraus, dass der Bereich E-Sports (sportlicher Wettkampf mit Computerspielen) in den nächsten 12 Monaten eine lukrative Werbeplattform für Betriebe sein wird. Das Besondere an Twitch und YouTube ist die Interaktion zwischen Zuschauer und Streamer, durch die Chatfunktion.
Unternehmen nutzen bekannte Streamer und Vlogger für Produktplatzierungen, Markenintegration und Co-Promotions. Besonders geeignet sind YouTube und Twitch für junge, stark wachsende Zielgruppen, die über die klassischen Medien, wie Radio und TV kaum noch zu erreichen sind.
Nicht nur solche Kooperationen sind interessant für Firmen, Dienstleister und Co., sondern auch die Erstellung von eigenem Content für die verschiedenen Plattformen. Porsche stellte beispielsweise seinen neuen Elektro-Rennwagen im Live-Stream vor. Das Modeunternehmen Snipes nutzte Twitch, um eine neue Kollektion zu präsentieren und in diesem Jahr launchte das Unternehmen SONY über den gleichen Kanal die neue Playstation 5.
Personalisierung
Ein weitere wichtige Entwicklung im digitalen Marketing ist die personalisierte Werbung. Dieser Trend ist zwar nicht erst dieses Jahr entstanden, aber er nimmt eine immer wichtigere Rolle im Marketing ein.
Heutzutage wird allgemeine Fernseh- oder Radiowerbung als störend empfunden. Es wird ausgeschaltet oder “weggezappt”, wenn ein Werbespot kommt. Daher ist es umso wichtiger für Unternehmen Werbung gezielter zu gestalten.
Vorreiter sind zum Beispiel Amazon, Netflix und Spotify. Eine Amazon-Startseite sieht bei jedem Kunden anders aus und richtet sich nach Interessen und Suchverläufen. Netflix und Spotify können über Genres, die vorher angeschaut oder angehört wurden, verschiedene Playlisten oder Filmempfehlungen anzeigen.
Eine andere und etwas einfachere Möglichkeit personalisiertes Marketing zu betreiben ist via E-Mail-Versand. Viele E-Mail-Marketing-Services bieten an, die Adressdatenbanken in verschiedene Listen aufzugliedern, sei es nach Alter, Geschlecht, Interessen oder ähnlichem. Die Segmentierung ist überwiegend sehr einfach und bedarf keiner großen Kenntnisse, doch die Wirkung ist immens. Newsletter können dadurch viel spezifischer versendet werden, wodurch Öffnungs- und Klickraten steigen und die Anzahl der Abmeldungen sinken.
Sprachsteuerung & künstliche Intelligenz
Weitere spannende Trends stellen die Sprachsteuerung und die künstliche Intelligenz dar.
Laut einer Studie von Rakuten Marketing wollen 76 Prozent der Marketing-Chefs ihre Budgets für diese zwei Tools erhöhen. Ein großer Teil des Geldes soll in die künstliche Intelligenz und in Forschung und Entwicklung von neuen Technologien fließen. Mit dieser wird es Unternehmen möglich sein, Kundendaten wesentlich genauer zu analysieren und Werbeanzeigen gezielter zu gestalten, sodass weniger irrelevante Anzeigen geschaltet werden. Da wären wir dann wieder bei dem Thema Personalisierung angelangt, welches vorher schon angesprochen wurde.
Auch die Sprachsteuerung wird von vielen Konsumenten bereits ganz häufig und selbstverständlich genutzt, wie zum Beispiel mit Siri oder Alexa. Aktuell nutzen 34 Prozent der Deutschen Sprachassistenten und die Tendenz ist steigend.
In Zukunft sollen Kunden per Sprachbefehl einkaufen können und Forscher gehen davon aus, dass bereits im nächsten Jahr mehr als die Hälfte aller Suchanfragen über die Sprachsteuerung stattfinden werden. Unternehmen müssen sich daher in den Marketingabteilungen Strategien überlegen und ihre Suchmaschinenoptimierungen anpassen.
Interaktiver Content
„Content is king“ und das wird er auch dank seiner stark wachsenden Bedeutsamkeit weiter bleiben.
Der Content an sich ist für Marketer kein neues Phänomen, aber durch die stark wachsende Bedeutung gehört der interaktive Content definitiv zu den digitalen Marketingtrends. Gerade durch die technischen Fortschritte wird er durch Virtual und Augmented Reality unterstützt. Diese Techniken sollen den Kunden ein spannendes, persönliches und nutzerorientiertes Einkaufen ermöglichen.
IKEA mit seiner Place App ist ein gutes Beispiel wie neue Technologien erfolgreich genutzt werden können. Mit der App können Möbel virtuell in den eigenen vier Wänden platziert oder verschoben werden.
Interaktive Inhalte sind deshalb so gut für Unternehmen, weil sie Kaufentscheidungen unterstützen. Sie werden freiwillig genutzt oder auch geteilt und durch das Teilen der Inhalte erlangen Unternehmen eine höhere Markenbekanntheit.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass digitale Marketingtrends sich nicht von allein entwickeln, sondern sich immer an den Bedürfnissen der Gesellschaft anpassen. Viele Trends und Marketingaktivitäten greifen ineinander und können kombiniert eingesetzt werden. Dadurch entstehen für Unternehmen innovative und wertvolle neue Möglichkeiten, um gewünschte Unternehmensziele, wie zum Beispiel Markenbekanntheit, höhere Absätze und Umsatz zu erwirtschaften.